Praktiken

Der Duden definiert Praktiken als bestimmte Art der Ausübung, Handhabung bzw. als Verfahrensweise. Demzufolge gilt es, geeignete wertorientierte Praktiken für autoSWIFT zu identifizieren, zu analysieren und zu validieren. Praktiken in diesem Sinne sind wertorientierte Arbeitsschritte und Methoden, die jeden Tag aufs Neue vom Projektteam angewandt werden. Ohne Werte würden die Praktiken zu einem lästigen Pflichtprogramm verkommen und den Sinn verfehlen. Mit ihnen zusammen manifestieren sie das, was getan werden muss, um das Projektziel im Sinne der Hypothese zu erreichen.

Im folgenden werden die für autoSWIFT relevanten Praktiken näher erläutert:

6Ws

6Ws steht für sechs W-Fragen (Wer, was, wann, wo, warum, wie). Die Praktik soll eine Übersicht über eine gegebene Situation bieten und mit der Herausforderung verbundenen Informationen schaffen. Mit den erhaltenen Informationen kann das Problem näher eingegrenzt und wichtige Schlüsselfragen abgeleitet werden.

Impact Mapping

Beim Impact Mapping handelt es sich um eine Planungstechnik, die Unternehmen hilft, Annahmen und Geschäftsziele klar zu kommunizieren und ihre Roadmap entsprechend auszurichten. 

Product Canvas

Ein Product Canvas dient der Erfassung der Ideen und Anforderungen an ein Produkt als Big Picture. Das Product Canvas ist entwickelt worden, um mit SCRUM, Lean Startup und Kanban verwendet zu werden.

Product Vision

Eine Produktvision initiiert den Innovationsprozess und fasst die wichtigsten getätigten Annahmen über die Produktidee fokussiert zusammen.
Eine geeignete Technik, um dies zu bewerkstelligen ist das Product Vision Board.

Ressourcenanalyse

Überblick über die zur Verfügung stehenden und nutzbaren Ressourcen erhalten. Die Ressourcen sind in Kategorien eingeteilt: Zeit, Information, Funktion, Räumlich, Materiell, Energien und Kräfte und Personal. Die identifizierten Ressourcen können für die Ideenentwicklung als Input zur Problemlösung genutzt werden.

Root-Cause Effect Diagramm nach Kniberg

Das Root-Cause-Effect Diagramm basiert auf Henrik Kniberg, der diese Methode in unter-schiedlichen Organisationen eingesetzt hat. Die Methode bietet eine einfache Möglichkeit Ur-sache-Wirkung Analysen durchzuführen. Henrik Kniberg verwendet dieses Diagramm in der A3 Vorgehensweise.
Der Schlüssel zum Erfolg ist,

  • zuerst das zu lösende Problem zu verstehen,
  • zu verstehen, warum das Problem gelöst werden muss,
  • zu wissen, wann dass das Problem gelöst ist,
  • Symptome von Ursachen zu unterscheiden und
  • die erkannten Symptome nicht zu „lösen“ sondern weiter die Ursache des Problems zu finden. Ansonsten wäre nur das Symptom gelöst und das ursprüngliche Problem wür-de weiter in gleicher oder veränderter Form auftauchen.

Shared Vision

Hinter dem Begriff „Shared Vision“ steckt die Idee, dass das Teilen eines Wunschbildes/Zukunftsentwurfes mit den Entwicklungsbeteiligten die Zusammenarbeit fördert, zielgerichtetere und effizientere Entwicklung ermöglicht und durch Mitwirkung mehrerer Beteiligter Innovation fördert.

Stakeholder-Analyse

Stakeholder-Analyse bezeichnet die Identifizierung der Akteure (Personengruppen, Institutionen), die ein Interesse am Entwicklungsgegenstand haben. Durch genaueres Untersuchen der Einstellung und Beziehung der Stakeholder zum Entwicklungsgegenstand bekommen die Entwicklungsbeteiligten ein besseres Verständnis für die Erfolgsfaktoren des Produktes.

Status Quo Diagramm

Darstellung der Qualität des Status Quo im Vergleich zu einem idealen Zustand anhand von Schlüsselkriterien in einem Diagramm. Diese Praktik kommt dann zum Einsatz, wenn bereits der Lösungsweg für ein Ziel bekannt ist. Anhand einiger zu identifizierender Dimensionen und Skalenwerte kann man den Status Quo festlegen und weitere Verbesserungspotentiale identifizieren. Die Verbindungen der Skalenwerte aus den festgelegten Dimensionen ergibt ein Netzdiagramm. In regelmäßigen Zeitabständen kann der Status Quo neu ermittelt werden. Ein Vergleich zwischen den erstellten Status Quo ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Nicht immer ist der maximale Skalenwert einer Dimension erstrebenswert.

SWOT-Analyse

SWOT ist ein Akronym für die englischen Begriffe Strenghts, Weaknesses, Opportunities und Threats (Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren), die wir Kategorien nennen. Für eine Problemstellung (Entwicklungsgegenstand, Organisation, etc.) sollen Inhalte für diese Kategorien in einer Analyse identifiziert und betrachtet werden. Die Kategorien Stärken und Schwächen betrachten den aktuellen zeitlichen Aspekt. Die Kategorien Chancen und Risiken betrachten den zukünftigen zeitlichen Aspekt. Die Analyse dieser Kategorien wird durch Leitfragen unterstützt. Bei einer abschließenden Betrachtung der Inhalte aus den Kategorien wird die gemeinsame Strategie auf eine Kategorie festgelegt.

Value Map

Eine Value Map stellt eine Landkarte der entstehenden Werte im Kontext der Produktentwicklung dar. Dabei wird den Entwicklungsbeteiligten transparent, wie der entstehende Gesamtwert geschaffen wird. Dies ermöglicht es ihnen, Optimierungspotential zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Wertstromoptimierung zu finden.